MAM – Architekturen, Design

 Arbeitsamt 1930,  Wilhelmplatz, Kiel, Architekt: Rudolf Schröder6846914374_c3fb6b8b27_b

Ein Wahrzeichen der Not“

Am 15. März 1930 wurde das Arbeitsamt auf dem Wilhelmplatz feierlich eingeweiht.

Zu der Zeit gab es wenig erfreuliche Ereignisse und eigentlich gar nichts zu feiern, denn in Deutschland herrschte eine düstere Stimmung. 1929 war die Weltwirtschaftskrise in den USA ausgebrochen und hatte 1930 auch Deutschland erfasst, das wegen seiner Waren- und Kapitalströme eng mit den Staaten verbunden war. Der wirtschaftliche Zusammenbruch hatte schwere soziale Folgen für die Bevölkerung.

Im März 1930 zog das Arbeitsamt auf den Wilhelmplatz in den neuen Klinkerbau um, der unter dem Einfluss des „Bauhauses“ enstanden war und in seiner modernen Architektur ganz der inneren Organisation der Arbeitsabläufe in dem Haus Rechnung trug. Der Träger der Baumaßnahmen war die Reichsanstalt, die Pläne erarbeiteten Stadtbaurat Dr. Willy Hahn und Magistratsbaurat Rudolf Schroeder.

Das dreigeschossige Haus mit Laubengängen zwischen den halbrunden weitgehend verglasten Treppenhäusern wurde der reibungslosen Abwicklung des Massenverkehrs von durchschnittlich 8000 bis 10 000 Arbeitslosen pro Tag gerecht.

„Über Außengänge gelangt das Publikum durch Drehtüren in die Warteräume, die nach Berufsgruppen getrennt sind. Von hier aus führen zahlreiche Klapptüren in kleine Sprechkojen zur Einzelabfertigung am Arbeitsplatz des Beamten. Die unfreundlichen Schalterklappen und die Einzelzimmer sind damit verschwunden. Die Forderung nach individueller Behandlung des Publikums, modernster Arbeitsweise, Übersichtlichkeit, Licht und Luft und vor allem Anpassungsfähigkeit an die Lage auf dem Arbeitsmarkt sind in dem Bau, der ein neues Wahrzeichen Kiels ist, zum ersten Mal voll erfüllt worden“ (Berliner Illustrierte Zeitung Nr. 45).

Der Bau fand vielseitige Beachtung und galt überregional als vorbildliche Lösung für ein Arbeitsamt.

Am 21. März 1979 wurde das Arbeitsamt unter Denkmalschutz zu stellen.

zitiert nach

https://kiel.de/kultur/stadtarchiv/erinnerungstage/index.php?id=32

 

Wohnhaus, Heikendorf, Architekt: Rudolf Schröder, 1931

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Grüngürtel für Kiel, Leberecht Migge und Willy Hahn, 1922

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Selbstversorgersiedlung Hammer

Selbstversorgersiedlung Hammer

Das Grundgerüst des neuen Stadtentwicklungsplans, das der Kieler Stadtbaurat Willy Hahn gemeinsam mit dem Gartenplaner Leberecht Migge für Kiel erstellte, war ein Grüngürtel.  Für Hahn und Migge waren er ein Kulturgürtel. Denn das Grün sollte ein Volkspark zur aktiven Betätigung sein. Flächen für Sport und Spiel, Kleingärten, Obst- und Gemüseanbau waren seine Bestandteile. Der Kieler Grüngürtel war ein Park der Moderne: er war nicht mehr nur ein Ort der Repräsentation, um sonntäglich spazieren zu gehen, sich zu zeigen und passiv zu genießen, sondern eine zusammenhängende Grünfläche, die Bürger und Bürgerinnen selbst herstellten und bewirtschafteten: „ein großer Volkspark, gepflanzt vom Volke für das Volk“ sagte Hahn dazu, zit. nach Dörte Beier, Kiel in der Weimarer Republik, Kiel 2004,  137. Die Planungen von Willy Hahn und Migge sahen vor, das nach dem Vorbild von Ebenazaar Howards und Unwins Gartenstadt Trabantenstädte um Kiel herum errichtet werden, um der damaligen Wohnungsnot Herr zu werden. Verbunden werden sollten die Vorortsiedlungen mit Kiel durch den Grün- und  Kulturgürtel.

Heute noch erhaltene Teile dieses Volksparks sind der Stadtpark in Kiel-Gaarden und die Waldsiedlung Hammer, die ursprünglich von Leberecht Migge und der Siedlerschule Worpswede als Selbstversorgersiedlung konzipiert worden war. Für Migge war das Vorhaben, jeden Menschen mit einen eigenen Garten auszustatten, Teil seines Reformvorhabens, mit dem er zur Lösung der sozialen Frage, Armut, Erwerbslosigkeit und ungesunde Wohnbedingungen, beitragen wollte.

Gut Garkau, Kuhstall und Scheune, Klingberg-Pönitz,
Hugo Häring 1922-1926

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Das Gut Garkau wurde 1922  -1926 von Hugo Häring gebaut. In Auftrag gab es Otto Birkner, ein aus den USA zurück gekehrter Bremer Kaufmann. Auf dem Bild zu sehen ist der Kuhstall , der turmartige Aufsatz ist der Krafftrichter, in dem die beim Dreschen anfallenden Spelzen gesammelt wurden, um sie dann dirket an das Vieh zu verfüttern. Hugo Häring baute nach streng funktionalen Kriterien, auch um eine effiziente Bewirtschaftung der Anlage im Sinne der Kosten- und Zeitersparnis  zu ermöglichen.  Das Gut Garkau ist einer bekanntesten Werke von Häring. Es wurde zum nationalen Kulturdenkmal erklärt.

 

Wohnhaus von Harry Maasz, Klingberg, Pönitz, 1926
Architekt: Wilhelm Bräck

Wohnhaus

Wohnhaus

Villa Wachholtz mit Gartenanlage von Harry Maasz, 1924-1926

Junkers Signet von Karl-Peter Drömmer, 1924

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Klaus Peter Röhl, Maler und Bauhausmeister

 

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Design als Interface, Design neu begreifen, Köln: Bollmann Verlag, 1998, Autor: Gui Bonsiepe

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Wenzel-Hablik-Museum, Itzehoe

Emil-Nolde-Haus, Seebüll 1927, Entwurf: Emil Nolde

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Wohnhaus mit Arztpraxis, Elmshorn,  Architekt: Klaus Groth 1930-31

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Kurpark, Malente, Parkgestaltung: Kurt Blomin; Architekt: Hans Arp, 1965

Bungalow Siedlung „Marienhöhe“, Quickborn, Architekt: Richard Neutra, 1963-1985

 

 Ostseebad am Südstrand, Fehmarn, Architekten: Arne Jacobsen und Otto Weitling, 1968 – 1972

 

 Kurpark Malente, Gartenarchitekt Kurt Blomin und Architekt Hans Arp, 1966